Im Stundentakt
entsteht das Leben
Befruchtung und
Trächtigkeit beim Kaninchen
Författare: Markus Knospe
Häsinen besitzen einen groβen
Vorrat an Eizellen(Oozyten) verschiedenster Entwicklungstadien. Abeinem Alter
von etwa fünf
Monaten sind stets genetisch ausgereifte Eizellen im Eirstock (Ovar) vorhanden.
Rammler bilden permanent neue Spermien aus. Setzt beim Rammler die
Geschlechtsreife ein, sind seine Samenzellen genetisch ausgereift und zur
Befruchtung im Nebenhoden gespeichert. Die Endreife der Samenzellen geschieht
erst im Genitaltrakt der häsin kurz vor dem Verschmelzen von Eizell und
Spermium.
Zuchtreife der
Tiere
Häsinen kleiner Rassen erlangen ihre Geschlechtsreife mit
etwa drei bis vier Monaten, bei mittelgroβen Rassen mit fünf bis
sechs Monaten und bei groβen
Rassen zwischen dem siebten und zwölften Monat. Mit Beginn der Geschlechtsreife
bildet die Häsin befruchtungsfähige Eizellen in den Follikeln. Follikel sind
mit Flüssigkeit ausgefüllte Hohlräume im Gewebe der Eierstöcke. Die
Geschlechtsreife ist aber nicht gleichzusetzen mit dem körperlichen
Entwicklungszustand, um die Austragung bzw. Aufzucht von Jungtieren
sicherzustellen, denn dies variert nach Rasse und Haltungsbedingungen. Bei den
Rammlern setzt die Samenproduktion im Alter von 40 bis 50 tagen ein, jedoch ist
das erste Ejakulat nicht von besonderer Qualität und besitzt meist eine geringe
Lebensqualität. Der Rammler einer mittelgroβen Rasse sollte beim ersten Deckakt
zumindest 20 wochen alt sein.
Rassekaninchenzucht von Friedrich Karl Dorn von Neumann (Gebundene Ausgabe - 1965) |
Hitze
(Östruszyklus)
Bei der Häsin laufen die zyklischen Veränderung an der
Vulva (Scham) ab. Tiere mit einer roten Vulva sind zu 90 % paarungbereit, mit
nichtroter nur zu 10 %. Man kann die Hitze der Häsin auch oftmals an ihrer
Stellung erkennen. Der abwärtsgebogene Rücken und das aufgerichtete Hintertail beim Darüberstreichen lassen eine Hitze der Häsin vermuten.
Häufig ist auch ein verändertes Verhalten, wie das reiben des Kinns an
Gegenständen und eine leicht aggressive Ruhelosigheit, zu beobachten. Häsinnen
sind eigentlich fast zu jeder Jahreszeit befruchtungsfähig, wenn auch deutlich
vermindert zwischen Spätherbst und Frühling. Die Rammler zeigen sich dann ebenfalls nicht mer so aktiv im
Fortpflanzungprozess.
Wie bereits erwähnt, besitzen Häsinnen strets eine
gewisse Anzahl befrucktungsfähiger Eizellen. Diese reifen in den Follikeln in
ca 18 tagen heran, bestehen dann rund sieben Tage und bilden sich ohne
Entstehen des Eisprungs (Ovulation) in vier Tagen zurück. Während der Rückentwicklung bildet sich die nächste Gruppe neuer
Follikel heran.
Der Eisprung
Der eisprung der Häsin wird durch den Deckakt vom Rammler
ausgelöst, und es komm zu einer sogenannten induzierten Ovulation. Beim
Aufreiten durch den Rammler wird eine Gehirnregion angeregt, die für die Hormonbildung zuständig ist. Das
Luteinisierende Hormon (LH), auch gelb färbendes Hormon genannt, ist für den Eisenprung verantwortlich.
Befruchtung
Die Zeit vom Deckakt bis zur Ausschüttung des luteinisierenden Hormons dauert zirka eine
stunde. Etwa zehn bis zwölf Stunden nach der Ausschüttung erfolgt der Eisprung, und es werden meist bis
zu zwölf Oozyten (Eizellen) abgestoβen. Etwa
13 Stunden nach dem Deckakt befinden sich alle Oozyten im Eileiter. Zur
befruchtung der Eizellen kommt es eineinhalb bis drei Stunden nach dem Eisprung.
Die höchste Fruchtbarkeit besteht innerhalb der ersten zwei stunden nach der
Ovulation. Nach etwa sechs Stunden bildet sich um die Eizelle eine Muzinschicht
(Schleimschicht), die das Eindringen der Spermien unmöglich macht. Sobald die
Eizelle das Ovar (Eienstock) verlässt, bildet sich aus der Hülle der Gelbkörper (Gulkropp). Eine seiner Hauptaufgaben ist
es, den weiblichen Körper auf die Trächtigkeit umzustellen und vorzubereiten.
Eileiterphase
Die Eizellen benötigen zur Durchwanderung der Ampulle,
des ersten weiten Abschnitts des Eileiters, nur etwa vier bis sechs Minuten.
Dann werden sie am Űbergang kurz
vor der Mündung in den Uterus augehalten, da der Eileiter an dieser Stelle eine
dickere Wand und ein kleineres Lumen aufweist. Ab dieser Stelle haben die
Zilien (Flimmerhärchen) des Eileiters keinen Einfluss mehr auf die Fortbewegung
der Eizelllen.
Rassekaninchenzucht von Friedrich Karl Dorn von Neumann (Gebundene Ausgabe - 1965) |
Trächtigkeitsverlauf
Etwa vier tage nach Freisetzung der herangereiften
Eizellen aus dem Eierstock erreichen diese den Uterus. Die Eizellen werden
gleichmäβig
innerhalb der beiden Uterushörner aufgeteilt. Zwischen dem sechste und achten
Tag beginnen in der Zellschicht der Uteruswand einzunisten. Dadurch beginnt die
Gebärmutterwand, neue Zellen zu produzieren.
Durch die Plazenta wandern Sauerstoff und Nahrung aus dem
Blut der Mutter zum Embryo, auch wenn sich das Blut selbst dabei nie vermischt.
Bis zum 15 Tag kommt es nur zu geringen Organveränderung bei der Mutter oder zu
einer Gröβenzunahme
des Embryos. In der zweiten hälfte der Trächtigkeit nimmt das Gröβenwachstum jedoch stark zu. Die Entwicklung der
Jungen und die Milchproduktion der Mutter werden in dieser Zeit auch von der
Art und Zuzammensetzung des Futters beeinflusst. Nach zirka 14 Tagen können die
Jungen von auβen
ertaste werden. Abhängig von Jahreszeit, Nahrungsangebot, Gröβe der Mutter und Gröβe des Wurfes dauert die Trächtigkeit 28 bis 31 Tage.
Jungtiere, die zwischen dem 28 und 31 Tag geboren
werden, überleben
für gewöhnlich. Die, die nach dem
31 Tag geboren werden, überleben
selten. Bei tiren mit nur einem Fötus (Fetus) bricht die Trächtigkeit in der Regel
zwischen dem 15 und 20 Tag ab. Die Wissenschaft (Feussner et al. 1992) (Feussner [Author]) fand
heraus, dass zur Aufrechterhaltung der Trächtigkeit ber der Rasse Weiβe Neuseeländer mindenstens vier Gelbkörper
notwending sind. Der Fötus entwickelt ein Geburtshormon, daher kommt es zu
einer Verlängerung der trächtigkeit bei kleinen Würfen. Ein Wurf besteht in der regel aus vier bis
zwölf Jungen, wobei bei kleineren Rassen vier bis fünf Jungtiere verzeichnet werden können.
Hitze nach der
Belegung
Die belegungsbereitschaft besteht noch zirka zwölf bis
dreizehn Stunden nach dem Eiseprung und dann wieder nach etwa 40 Stunden. Ab
dem 14 Tag der trächtigkeit sind fast 100 % der tragenden Häsinnen wieder
hitzig. Eine Belegung einer tragenden Häsin führt jedoch zu keinem Eisprung. Dies wird durch die
Gelbkörper verhindert.
Die Wiederbelegungszeit hat direkten Einfluss die Länge
der Zwischenwurfzeit und damit auf die Anzahl der Würfe pro Jahr. Bei her kömmlicher haltung erfolgt die
Wiederbelegung etwa 14 Tage vor dem Absetzen der jungtiere. Die jungtiere
verbleiben in der Regel acht bis zehn Wochen ber der Häsin. Die
Zwischentragezeit beträgt ungefähr 100 tage. Somit sind drei aufgezogene Würfe pro Jahr ohne Weiteres möglich.
Säugen
Die Häsin hat zirka acht Zitzen, an denen die Jungtiere
einmal, selen zweimal täglich für wenige
Minuten vier bis acht Wochen lang gesäugt werden. Während des Säugens ist die
Fruchtbarkeit der Häsin rediziert, direkt nach der geburt ist die Fruchtbarkeit
jedoch gut. Auch das Alter der Häsin hat Einfluss auf die Milchleistung, da
eine Häsin zunehmend immer weniger Milch gibt.
Texten ovan skriven av : Markus Knospe
Bahnhofstr. 17
16845 Neustadt/Dosse
Tel.: (033 970) 969 329
e-mail: knoppi01@arcor.com
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